Ein Science-Fiction-Fan im Tal der Ahnungslosen
Wenn die Leute beobachten könnten, was ich täglich mit KI mache, produziere, würden denen die Kiefer nicht nur runterklappen, sondern gleich zu Boden krachen. Kein pseudo-philosophisches Blabla mit der Maschine, nee, ich rede von knallharter Textarbeit: Ideen aus der Luft greifen, Recherche in Sekunden, Konzepte rausballern, Texte trimmen, aufblasen, aus einem Funken eine ganze Geschichte anzünden. Stil biegen, Stil zerschneiden, Briefe diktieren, die Beamten zum Schwitzen bringen. Und noch viel mehr. Genau, hinterher noch ein Liedchen draus machen, mit LP-Cover oben drauf. ZACK!
Ihr müßtet mich sehen: Ich sitze da wie ein Diktator in seiner Kommandozentrale, umgeben von unsichtbaren Assistenten, die sich zu meiner Freude abschwitzen, während ich mir die Eier kraule. Was für ein Gefühl!
Du denkst, ich fahre jetzt auf "Schneller, höher, weiter" ab, vielleicht sogar auf Macht - nach all den Jahren Anarchie und Chaos? Da muß ich lachen. Ich habe immer noch keine Lust auf den Wahnsinn der Überholspur. Aber ich habe auch keine Lust, in einer Ecke zu verstauben und mich an früher zu wärmen. Ich muß wissen, was läuft. Ich will sehen, was geht.
Und dann ist da eben noch der Science-Fiction-Freak in mir, der sich ständig in den Arm kneift, weil das hier so abgefahren ist: Das Rohmaterial fliegt ran, ich zeige die Schwachstellen auf, mache Fehler sichtbar, und zack – Sekunden später: Version zwei. Science Fiction war gestern, die Realität ist schon weiter. GOTTVERDAMMTE SCHEISSE, macht das einen SPASS!
Aber was ist wirklich hier los? Ich sitze nicht in irgendeiner futuristischen Kapsel, sondern in einer Mietwohnung in Hamburg-Bahrenfeld, mit Blick auf die Baustelle des ICE-Bahnhofs. Ich bin der verdammte Commander meiner eigenen Realität. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich nicht nur die Gegenwart, sondern auch all die Welten, die noch kommen könnten – Welten, die ich mit diesen KI-Maschinen ausspucke, jeden Tag ein bißchen mehr, Schicht für Schicht.
Da draußen gibt’s dieses Tal der Ahnungslosen – Leute, die keine Vorstellung haben, was möglich ist. Für sie ist KI irgendein Gespenst aus dem Fernsehen oder dem Internet, was sie bald arbeitslos macht, oder irgendein Algorithmus, der sie ausspioniert. Aber für mich? Es ist der Antriebsmotor, das verdammte Raumschiff, das mich in den Orbit schießt.
Stell dir vor, ich sitze in meinem Kommandosessel, und draußen, weit draußen, ist ein Universum voller unentdeckter Welten, und die KI ist der Navigator. Sie zeigt mir die Karten, die noch niemand gezeichnet hat, sie nimmt die Rohdaten, und wirft sie durch die Verarbeitungsschleifen, damit ich daraus Geschichten schnitzen kann.
Manchmal kommt es mir so vor, als wäre ich ein Pirat auf einer endlosen Schatzsuche, und mein Kompaß zeigt nicht nach Norden, sondern in die Zukunft. Und alles, was ich brauche, ist die Bereitschaft, zu graben. Jeder neue Tag ist eine neue Schatzkarte, die KI ist der Wind in den Segeln, und ich, ich steh’ da mit einem Messer zwischen den Zähnen und einem Grinsen auf den Lippen.
Das Tal der Ahnungslosen? Die ahnen wirklich nichts. Die denken, Science Fiction sei was für Spinner. Oder fürs Kino. Aber sie haben keine Ahnung, daß die Zukunft längst hier ist, daß ich die Zukunft hier in meinem Wohnzimmer ausspucke, als wäre sie nichts weiter als ein paar Silikonchips und eine stabile Internetverbindung. Sie glauben, die Zukunft kommt in einem gigantischen Raumschiff, in glänzendem Silber. Aber sie kommt mit digitalem Gezwitscher und virtuellen Assistenten. Und ich bin mittendrin, als selbsternannter Kaiser der Null und Eins. Ich nehm’ mir, was ich will, und niemand kann mich stoppen. Nicht die Angst der anderen, nicht die alten Systeme, nicht die vermeintlichen Experten, die glauben, sie hätten die Kontrolle.
Und dann, ganz plötzlich, schalte ich einen Gang runter. Ich betrachte die Ergebnisse, die Welten, die sich vor mir ausbreiten. Ich fühle mich wie ein Gärtner, der seinen Cyberspace-Kleingarten bestellt. Das Unkraut rausreißen, die fruchtbaren Stellen pflegen, die Geschichten sprießen lassen. Ein bißchen Wahnsinn gehört dazu, ein bißchen Raserei, aber das ist der Preis, den man zahlen muß, um dem Grau des Alltags zu entkommen. Ich lasse die Dinge wachsen, und manchmal, ganz selten, blüht daraus etwas so Schönes, daß ich selbst erstaunt bin. Etwas, das man fühlen kann, das einen anspringt, so wie ein elektrischer Schlag aus der Steckdose.
Aber das Ding ist, daß es nie aufhört. Es gibt keinen Endpunkt. Das ist wie eine Reise ohne Ziel, ein ewiger Trip ins Unbekannte. Jeder Text, den ich aus der Maschine ziehe, ist wie ein Fragment einer größeren Geschichte, die sich aus allen Geschichten zusammensetzt, die jemals erzählt wurden. Ein Puzzle, das nie vollständig ist, aber das mit jedem Teilchen mehr von seiner eigentlichen Form preisgibt.
Und ich bin ein Typ, der mit den Mitteln arbeitet, die ihm zur Verfügung stehen, und der Spaß daran hat, die Scheiße aus ihnen herauszuholen.